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Ferdinand Melichar

2013-01-11 16:03

FERDINAND MELICHAR


Am Leben malen

 

Eröffnung: 16.01.2013, 18.30h

Zur Eröffnung spricht Dr. Klaus Albrecht Schröder, Direktor der Albertina

 

Den Bildern in  der aktuellen Ausstellung in der Galerie Curtze merkt man Melichars mehrjährige Beschäftigung mit dem Medium Film an. Die Figuren in scheinen in Bewegung ; sie kommunizieren miteinander. Die Bilder könnten auch übergroße Standbilder für einen Spielfilm sein, aber es sind keine Fotos sondern locker gemalte Ölbilder. Der Verdacht, dass die Auswahl schwer gefallen ist, da es aus dieser aktuellen Serie sehr viel mehr Bilder gibt, als gezeigt werden können, ist richtig.

 Ferdinand Protzmann (The New York Times) schrieb einmal über Melichars Arbeit:

“Als Gesamtwerk gesehen, bietet sein Schaffen Einblicke in eine Welt von überschwänglicher Sensualität, ein vertrauter Ort, der aber so zeitlos ist, dass er zugleich Trost spendet und verwirrt- es ist unsere Welt und zugleich ein Nirgendwo. Zuweilen scheinen seine Bilder ein etwas schiefes Universum zu beschreiben, das parallel zu unserem eigenen in die dunkle Ungewissheit der Zukunft schwebt. Andere seiner Werke scheinen wie großartig lebhafte Darstellungen der Wirklichkeit oder wahrgewordene Träume. Immer aber besitzen seine Werke Tiefe und Gefühl.“

Tatsächlich sind Melichars Arbeiten in einem Zwischenreich angesiedelt, da der Maler weder nach der Natur, noch nach Fotos oder Dias arbeitet, sondern die Gemälde quasi aus seinem Kopf heraus malt. Dadurch entstehen Bilder, die zwischen Realität und Fiktion schweben

 Peter Turrini schreibt in einem Vorwort für Melichar:

“In seiner Kunst sind das Furchtbarste und das Schönste ganz nahe nebeneinander, nur ein paar Flügelschläge von einander entfernt. Ich denke, dies ist die einfachste und so schwer auszuhaltende Wahrheit: Unser Leben ist so schön und so scheußlich in einem, weil wir so schön und so scheußlich in einem sind.“

Melichars Malerei schätzt den Versuch mehr als das brave Ausmalen. Er malt eigentlich keine Figuren, Gesichter oder Hände sondern etwas, das aussieht wie Figuren, Hände oder Gesichter .Das Bild soll erst  im Kopf des Betrachters entstehen .Melichar lässt uns seine Welt  durch seine Augen sehen und öffnet uns dadurch unsere.

Fragt man den Maler wie er vorgeht sagt er meist nur, dass er sich seine Farben selber macht und jedes Bild von oben nach unten und von hinten nach vorne malt.

 

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